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Ermordete Frauen

gestern

Dieses Plakat der Agrupación de Familiares de Detenidos/Desaparecidos (Vereinigung der Familienangehörigen der Verhafteten/Verschwundenen) ist anlässlich des imternationalen Frauentags am 8. März 1986 entstanden. Es listet über 50 Frauen auf, die durch die Junta ermordet wurden und von deren Schicksal nie etwas bekannt wurde – eine unerträgliche Qual für die Angehörigen und eine traumatische Belastung bis heute. Deutlich wird auch, wie jung die Bewegung hinter der Unidad Popular war.

heute

15 Geld sammeln

gestern


Nach 1973 gab es große Hoffnungen vor allem bei der revolutionären Linken, die Militärdiktatur rasch vertreiben zu können. Man sammelte Geld für den Widerstand der linken Parteien und Organisationen. Der MIR, die Partei der revolutionären Linken, war nicht im Bündnis der Unidad Popular vertreten, unterstützte jedoch die Regierung und stellte die Leibwache des Präsidenten Salvador Allendes. Viele Studierende und junge Arbeiter*innen, auch aus christlichem Milieu waren im MIR organisiert. Den Repressionswellen zufolge wurde Angehörige des MIR als erstes von der Junta liquidiert und zahlten den höchsten Blutzoll an Folter, Gefangenschaft oder Verschwindenlassen.

heute

Auch wenn der MIR keine politische Rolle in der Linken mehr spielt, zählt er sich bis heute zum linksradikalen Flügel und präsentiert sich auf Demonstrationen. Nachfolgeorganisationen, die überwiegend in den Poblaciones , in den Armenvierteln Santiagos aktiv sind, stehen in der Tradition revolutionärer Politik und organisieren Proteste in den Wohnbezirken, oder stellten sich in die erste Reihe, in die Primera Linea während des Aufstands. Am 11. September gedenkt man der unzähligen Opfer auf dem Zentralfriedhof in Santiago, der zum Ort der Auseinandersetzung mit der Polizei, den Carabiñeros, wurde. Hier ist auch ihr Anführer und intellektueller Kopf Miguel Enriquez beerdigt, der 1974 erschossen wurde.

16 FrauenWiderstand

 

gestern

Frauen – Widerstand – Chile
Chile-Komitee Stuttgart mit MIR und ESG

Frauen waren genauso aktiv wie Männer in der Unidad Popular, dem linken Parteienbündnis seit 1969, das dann 1970 die Regierung stellte. Sie engagierten sich in den Parteien, in den Gewerkschaften, an der Universität, in kirchlichen Basisgruppen und dergleichen. Ihr Engagement machte sie genauso zu Opfern des Terrors wie Männer. Die Geschichte ihrer speziellen Folter und Verfolgung, von Vergewaltigungen der perversesten Art, wie es die chilenischen Militärs in den USA gelernt hatten, von brutalen Zwangsabtreibungen und Entführung von Neugeborenen, ist bis heute noch nicht vollständig aufgearbeitet.

Frauen waren auch im Widerstand nach 1973 aktiv und wurden dadurch Opfer der Verfolgung durch die Junta. Dies spiegelte sich im Exil wider. Die jeweiligen Frauenorganisationen der Parteien führten von Anfang an Solidaritätsveranstaltungen durch, die ihren Kampf gegen die Diktatur und ihre Erfahrungen zum Thema machten.

heute

17 Terror Widerstand


gestern

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Terror Widerstand
Chile – Woche im September 1975 in Stuttgart
Veranstalter: Chile – Komitee Stuttgart u.a.

Nach 1973 gab es große Hoffnungen vor allem bei der revolutionären Linken, die Militärdiktatur rasch vertreiben zu können. Man sammelte Geld für den Widerstand der linken Parteien und Organisationen.

heute

Das hässliche Bild der Diktatur klebt an den Carabiñeros, der chilenischen Polizei, die eine Einheit des Militärs wie Luftwaffe, Marine und Heer bildet, bis heute.

 

 

 

FOTO:CRISTOBAL ESCOBAR/AGENCIAUNO

18 Konzerte

gestern

Konzert mit Quilapayun in Esslingen und Demonstration in Stuttgart 9. September
Der Tag der Freiheit steht bevor

Musikalische Veranstaltungen, Konzerte mit beliebten Gruppen des nueva cancíon, des neuen chilenischen Liedes, eine besondere Form des politischen Liedes, das auch in Argentinien und Uruguay verbreitet war, wurden zum Markenzeichen dieser Bewegung. Im Chile der 50er Jahre spielte Literatur und Musik eine nicht zu unterschätzende Rolle bei der gesellschaftlichen Politisierung bis in die entferntesten Winkel des Landes. KünstlerInnen wie Violeta Parra – die Mutter von Isabel und Angel Parra – und Victor Jara schufen das nueva canción in ihrem Land. Überall bekannt war der kommunistische Dichter und Politiker Pablo Neruda. Inti-Illimani und Quilapayun befanden sich gerade auf Auslandstournee, als das Militär putschte, und tourten danach als Botschafter der Protest- und Solidaritätsbewegung durch die Welt.

heute

19 ein Schiff

gestern

Das DKP-nahe Antiimperialistische Solidaritätskomitee (ASK) hatte eine breit angelegte internationale Initiative sowohl im Gewerkschaftsbereich als auch mit dem Ökumenischen Weltkirchenrat initiiert. Prominente Persönlichkeiten wir Erich Wulff konnten dafür gewonnen werden und warben mit ihrem Namen für die Aktion. Erich Wulff war ein berühmter Psychater und Professor an der damals neu gegründeten Sozialpsychatrie in Hannover, der vor der Psychatriereform schon die Türen einer geschlossenen Abteilung geöffnet hatte. Er war für sein Engagement in der antiimperialistischen Vietnam- und Friedensbewegung bekannt.

heute

20 Wo sind sie?

gestern

Wo sind die Verschwundenen? 1977 – Kulturveranstaltung „Wir klagen an“ – Schweigemarsch „Wir werden sie suchen – Wir werden sie finden“

Koordination der Chilenen Baden-Württemberg, Amnesty International, Chile-Komitee Stuttgart, AELA, Jungdemokraten, Jungsozialisten, Katholische Studentengemeinde

Zum ersten Mal wurde die Tatsache des Verschwindenlassens von politisch Verfolgten zum weltweiten Politikum. In dieser grausamen Zermürbungstaktik wurden die lateinamerikanischen Militärs in den USA, in den „Schools of America“ in Massachusetts, ausgebildet. Die Verhafteten Verschwundenen wurden zu tausenden in den Folterzentren ermordet. In den 60er, 70er und 80er Jahren nahmen sich Diktaturen in anderen lateinamerikanischen Ländern und in Asien diese Praktiken der chilenischen Militärdiktatur zum Vorbild. In Chile ist das Schicksal des größten Teils der Verschwundenen bis heute ungeklärt. Deren offizielle Zahl liegt bei 3000 Menschen.

Dieses Plakat dokumentiert die Bündnisfähigkeit und Breite der Solidaritätsbewegung. Viele Ortsgruppen von Amnesty International machten die Anklage des Terrors der chilenischen Junta zu ihrem Anliegen. Das Plakat weist ebenfalls eine typische Kombination der Solidaritätsgruppen von Exil-ChilenInnen einerseits und Deutschen andererseits aus. Es zeigt auch die Schlüsselrolle der Exil-ChilenInnen in ihren jeweiligen Städten. Sie bildeten den Kern und Motor der Soli-Gruppen, weil sie persönlich betroffen waren, aber auch Kontakte und notwendige Hintergrundinformationen lieferten, die für die Öffentlichkeitsarbeit wichtig waren.

heute

Der Verhafteten Verschwundenen und der Exekutierten der

Foto: B. Imholz

Diktatur wird bis heute gedacht. Man trägt ihre Fotos, man nennt ihre Namen. Das Bewusstsein darüber, dass es keine Zukunft ohne Erinnerung geben kann, findet überall seinen Ausdruck. Das Verbrechen besteht in der Straflosigkeit, denn die Morde bleiben ungesühnt. Ohne Sühne keine Versöhnung. Dieses Anliegen setzt sich heute fort, indem die Ermordungen der Protestierenden durch die Polizei vom Aufstand 2019 nicht strafrechtlich verfolgt werden, genauso wenig, wie die Anwendung der Gummigeschosse gezielt auf Augen gerichtet. An vielen Orten erinnert man daher an die Toten und Verletzten.

21 Demoaufruf

gestern

Unterstützt den Widerstand in Chile – Lateinamerika
Demonstration anlässlich des 11. September in Stuttgart, o.J. (1977?)
Veranstalter war die Koordination der Chilenen und Chile Komitees in Baden-Württemberg

Nach 1973 gab es große Hoffnungen vor allem bei der revolutionären Linken, die Militärdiktatur rasch vertreiben zu können. Man sammelte Geld für den Widerstand der linken Parteien und Organisationen.

heute

Jeder Protest hat eine Vorgeschichte. Als 2011 die

Studierendenproteste begannen, setzten sie sich furchtlos der Polizeirepression entgegen. Viele von ihnen hatten eine Geschichte aus ihrer Familie mit im Gepäck, als politische Gefangene geächtete Familie oder gar Verschwundene, Oma, Opa, Tante, Onkel zu betrauern, die bis heute im Gedächtnis sind. Der Widerstand der Student*innen und der Pinguine, so genannt wegen ihr

Foto: B. Imholz

er Schuluniformen, riss alte Wunden wieder auf. Die Vergangenheit lebt weiter. Ihr Fokus richtete sich auf das extrem unsoziale Bildungssystem, das neoliberal seit der Pinochetverfassung privatisiert wurde. Es gibt zwar staatliche Schulen, die keine Gebühren kosten, aber mit deren Abschlüssen schafft man nicht die Aufnahmeprüfungen für die guten Universitäten, die wiederum nicht so hohe Gebühren verlangen. Private Schule nehmen Schulgeld, ab etwa 200,-€ pro Monat aufwärts.

Die Anführer*innen der Studierendenbewegung 2011 sind wieder

Movimiento estudiantil 2011. Santiago de Chile.
Foto: Fresia Saldias

da, als politische Führungskader in den aufploppenden Protesten der Frauen am 8. März und nach dem Aufstand im Oktober 2019.
Als die Metropreise um 0,30 Cents angehoben werden, platzt den Schüler*innen der Kragen, das Fass kommt zum Überlaufen. Metrostationen werden gestürmt, und es beginnt eine Zeit der riesigen Manifestationen auf der Straße gegen das neoliberale Wirtschaftssystem und die herrschende Klasse.

Der Widerstand geht weiter. Man weiss nicht, wieviele es sind, aber sie organisieren in Erinnerung an die 50 Jahre den Widerstand auf der Strasse. Diese Proteste haben ihren Ursprung in den Armenvierteln der Achtziger Jahre. Emblematisch dafür steht Luisa Toledo, die drei ihrer Kinder im Widerstand verlor. Seitdem gibt es den „Tag der kämpferischen Jugend“. Auch dieses Jahr gehen sie auf die Straße.

 

22 Der Widerstand wird siegen

gestern

Der Widerstand wird siegen
Demonstration in Stuttgart 1976 organisiert von den Chile Komitees Baden-Württemberg
Prominente Redner: Rudi Dutschke und Helmut Frenz

Nach 1973 gab es große Hoffnungen vor allem bei der revolutionären Linken, die Militärdiktatur rasch vertreiben zu können. Man sammelte Geld für den Widerstand der linken Parteien und Organisationen.

heute

Jeder Protest hat eine Vorgeschichte. Als 2011 die Studierendenproteste begannen, setzten sie sich furchtlos der Polizeirepression entgegen. Viele von ihnen hatten eine Geschichte aus ihrer Familie mit im Gepäck, als politische Gefangene geächtete Familie oder gar Verschwundene, Oma, Opa, Tante, Onkel zu betrauern, die bis heute im Gedächtnis sind. Der Widerstand der Student*innen und der Pinguine, so genannt wegen ihrer

www.fresiasaldias.cl

Schuluniformen, riss alte Wunden wieder auf. Die Vergangenheit lebt weiter. Ihr Fokus richtete sich auf das extrem unsoziale Bildungssystem, das neoliberal seit der Pinochetverfassung privatisiert wurde. Es gibt zwar staatliche Schulen, die keine Gebühren kosten, aber mit deren Abschlüssen schafft man nicht die Aufnahmeprüfungen für die guten Universitäten, die wiederum nicht so hohe Gebühren verlangen. Private Schule nehmen Schulgeld, ab etwa 200,-€ pro Monat aufwärts.

Die Anführer*innen der Studierendenbewegung 2011 sind wieder

Foto: Fresia Saldias

da, als politische Führungskader in den aufploppenden Protesten der Frauen am 8. März und nach dem Aufstand im Oktober 2019.
Als die Metropreise um 0,30 Cents angehoben werden, platzt den Schüler*innen der Kragen, das Fass kommt zum Überlaufen. Metrostationen werden gestürmt, und es beginnt eine Zeit der riesigen Manifestationen auf der Straße gegen das neoliberale Wirtschaftssystem und die herrschende Klasse.